Süddeutsche Zeitung: Die Legende vom Handlanger
Süddeutsche Zeitung: Die Legende vom Handlanger
“Julien Reitzenstein hat eine luzide Studie zur “Straßburger Schädelsammlung” vorgelegt. Sie zeichnet das Verbrechen, den Mord an 86 KZ-Häftlingen für pseudo-medizinische Zwecke, akribisch nach. Und benennt den wahren Täter.”
Die WELT: NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
Die WELT: NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
86 KZ-Insassen mussten 1943 für ein Projekt des SS-„Ahnenerbes“ sterben. Für eine Sammlung in Straßburg, behauptete ein Zeuge 1946 in Nürnberg. Ein Historiker entlarvt das jetzt als Erfindung.
Die Rheinpfalz: Verbrechen aus pseudowissenschaftlichem Rassenwahn
Die Rheinpfalz: Verbrechen aus pseudowissenschaftlichem Rassenwahn
Herbe Kost für die historisch-politisch interessierten Zuhörer gab es am Donnerstagabend im Museum im Stadtpalais: Um dem grassierenden Antisemitismus und dem um sich greifenden Rassismus präventiv zu begegnen, war Historiker Julien Reitzenstein eingeladen geworden, ein ausgewiesener Experte auf dem bedrückenden Forschungsfeld der in Konzentrationslagern begangenen Nazi-Verbrechen.
Wiesbadener Kurier: Historiker Reitzenstein berichtet im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden über „Himmlers Forscher“
Wiesbadener Kurier: Historiker Reitzenstein berichtet im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden über „Himmlers Forscher“
WIESBADEN – Der britische Historiker Ian Kershaw prägte den Begriff „Dem Führer entgegen arbeiten“ für den ausgeprägten vorauseilenden Gehorsam vieler Gefolgsleute und Karrieristen im Nationalsozialismus. Dass sich diese Eigenschaft durchaus in ein lohnendes Geschäftsmodell kleiden lässt, das im Namen der Forschung zu den abscheulichsten Verbrechen an KZ-Gefangenen führte, zeigt das Beispiel des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung. Die „eigene Produktionsstätte mit guter Gewinnaussicht“, aufgebaut vom gelernten Verlagskaufmann und späteren Wissenschaftsmanager Wolfram Sievers, ist Forschungsgegenstand des Historikers Julien Reitzenstein. Vor vollem Haus berichtete Reitzenstein jetzt im Wiesbadener Hauptstaatsarchiv im Rahmen der Studien-Reihe zum Nationalsozialismus über „Himmlers Forscher – Wehrwissenschaften und Medizinverbrechen im ‚Ahnenerbe‘ der SS“.
BZ: Nazi-Verbrechen nach 75 Jahren aufgeklärt
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“Direkt neben der Bundespräsidentenvilla in Berlin-Dahlem standen zur Nazizeit die Gebäude des SS-Ahnenerbes. Hier wollten Nationalsozialisten die angebliche Überlegenheit der „nordischen Rasse“ wissenschaftlich belegen.”
Rezension: Das SS- Ahnenerbe und die "Straßburger Schädelsammlung"
Rezension: Das SS- Ahnenerbe und die "Straßburger Schädelsammlung"
Gelegentlich ist es notwendig, andere Fragen zu stellen und auch bekannte historische Narrative aus einer anderen Perspektive zu betrachten, um ein von der gängigen Erzählung abweichendes, aber enger an die historische Wahrheit angenähertes Bild zu erhalten. Gerade dann, wenn die Geschichte kompliziert und unbeliebt ist, so wie das in Deutschland für die Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes der Fall ist, und daher leicht durch eingängige Schuldzuweisungen oder Exculpation in entlastenden Aussagen vor Gericht eine kollektive Deformation erleidet. Eine derart andere Betrachtungsweise hat Julien Reitzenstein mit seinem Buch „Das SS-Ahnenerbe und die ‚Straßburger Schädelsammlung‘ – Fritz Bauers letzter Fall“ jetzt vorgelegt und setzt damit eine unbequeme Tradition fort, die sich quasi durch das Denken gegen das Establishment auszeichnet. Um was geht es?
Der akademische Sündenfall. Eine Filmkritik von Oliver Jungen
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„Zweifellos hat Hirt Medizinverbrechen begangen; auch fanden sich die zerstückelten Leichen bei der Befreiung Straßburgs in seinem Institut. Belastet wurde der zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr lebende Hirt in den Nürnberger Ärzteprozessen nicht zuletzt von Wolfram Sievers, dem Leiter des ‚Ahnenerbes‘. Doch bereits in den siebziger Jahren sah der kanadische Historiker Michael Kater darin auch eine Entlastungslüge zugunsten von Beger: SS-Kameraden schützten sich gegenseitig. Jüngst machte der Historiker Julien Reitzenstein diese Ansicht mit einer Studie abermals zu Thema.“
NZZ: Schmerzhafte Zerstörung von Legenden
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Jüngst erschien auf der Grundlage zahlreicher bisher unberücksichtigter und
unbekannter Quellen eine Monografie des Autors dieses Textes zum bekannten
NS-Verbrechen der Strassburger Schädelsammlung.Nachdem der Journalist
Hans-Joachim Lang nach dem Erscheinen des Buches auf seiner Website eine
«wüste Kritik» verbreitet hatte, wie «DieWelt» schrieb, legte er nun im Februar in der «FAZ» nach.
Im Jahre 2004 hatte Lang das Buch «Die Namen der Nummern» veröffentlicht.
Anhand von Häftlingsnummern holte er 86 im KZ Natzweiler ermordete jüdische Häftlinge aus der Anonymität und ermöglichte so ein Gedenken an diese. Diese Leistung verdient grosse Anerkennung. Denn gerade die Nachfahren der Opfer verdienen Wahrheit.
Der Autor lieferte in seinem Buch auch eine Darstellung des Verbrechens
selbst: Demnach hat der Direktor der Anatomie Strassburg, August Hirt, ein
«Museum mit toten Juden als Exponaten » geplant, wie es in einer Kapitelüberschrift heisst. So berichtete es der einzige Zeuge für dieses Museumsprojekt Hirts, ein gewisser Henrypierre, im Nürnberger Ärzteprozess.
JÜDISCHE RUNDSCHAU: Eine Antwort auf die bemerkenswerten Verzerrungen von Hans-Joachim Lang. Die grausame Geschichte der Straßburger Schädelsammlung.
JÜDISCHE RUNDSCHAU: Eine Antwort auf die bemerkenswerten Verzerrungen von Hans-Joachim Lang. Die grausame Geschichte der Straßburger Schädelsammlung.
„Zuweilen schieben Historiker, indem sie sich auf ausgesuchte Quellen beschränken, zentrale Akteure aus der Geschichte.“ Dieser Satz trifft präzise das Wesen des von Hans-Joachim Lang am 20. Februar 2019 unter dem Titel „Eine Schädelstätte moderner Forschung“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) veröffentlichten Beitrags. Ohne seine Leser darauf hinzuweisen, schrieb der langjährige Wissenschaftsredakteur des „Schwäbischen Tagblatts“ hier keinen sachlich abwägenden Artikel, sondern eine Apologie in eigener Sache. Da er selbst aufgrund neu gefundener Dokumente im Verdacht der Quellenmanipulation steht, ist das durchaus bemerkenswert. Brisanz bekommt die Situation allerdings vor allem dadurch, dass Lang in seinem Artikel in der FAZ seine Leser erneut mittels falsch wiedergegebener Quellen zu täuschen versucht.
Eine Schädelstätte moderner Forschung
Eine Schädelstätte moderner Forschung
„‚Es handelte sich um den Ausbau der Anatomie der damals neu übernommenen Universität Straßburg, und zwar um den Neuausbau des sogenannten Anatomischen Museums.‘ Nicht Neubau, sondern Neuausbau.“
Keine Neubewertung des Verbrechens, sondern ein Neuausbau des Narrativs von Kriegsverbrechern.
Von Hans-Joachim Lang.
WELTEXPRESSO: Das SS-Ahnenerbe und die „Straßburger Schädelsammlung“
WELTEXPRESSO: Das SS-Ahnenerbe und die „Straßburger Schädelsammlung“
“Berlin (Weltexpresso) – Julien Reitzenstein ist ein forensischer Historiker, das heißt, er erforscht Kriminalfälle der Vergangenheit, die Strafrechtsgeschichte, und in diesem Fall das Verbrechen der Nationalsozialisten, welches sich hinter der „Straßburger Schädelsammlung“ verbirgt. Dieser Geschichte ist sein neues Buch gewidmet das diese Tage auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wird.”